Frostschutz – machen Sie Ihr Auto fit für den Winter

Autos im Winter
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Damit Ihr Fahrzeug die kalte Jahreszeit gut übersteht und uneingeschränkt funktioniert, muss der Frostschutz stimmen. Erfahren Sie, wie Sie Kühler, Scheibenwaschanlage und weitere Fahrzeugbereiche mit dem richtigen Frostschutz winterfest machen und böse Überraschungen vermeiden.

Warum ist Frostschutz wichtig und was umfasst er?

Mit Frostschutz im Auto sorgen Sie im Winter dafür, dass Flüssigkeiten nicht gefrieren und Ihr Wagen fahrtüchtig bleibt. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass beispielsweise das Wasser im Kühler gefriert, sich ausdehnt und dabei Bauteile beschädigt – bis hin zum Motor. Mit der Folge, dass das Auto stehen bleibt oder der Motor gar nicht erst anspringt. Deshalb sollten Sie bereits im Herbst das Auto vor Frost schützen oder die Werkstatt mit professionellem Frostschutz beauftragen.

Grundsätzlich erstreckt sich der Frostschutz auf verschiedene Bereiche des Fahrzeugs:

  • Frostschutz im Kühl- und Motorkreislauf – schützt das Kühlsystem des Motors vor dem Einfrieren, beugt Korrosion vor und verhindert Schäden an Kühler, Schläuchen, Thermostat und Wasserpumpe.
  • Frostschutz im Kraftstoffsystem von Dieselfahrzeugen – ab November gibt es an deutschen Tankstellen automatisch den Winterdiesel, der auch bei Temperaturen von bis zu minus 20 Grad flüssig bleibt.
  • Frostschutz sonstiger Fahrzeugbereiche – dazu gehören Scheibenfrostschutz, Schloss- und Türdichtungspflege.

Was bewirkt Frostschutz im Auto?

Frostschutz senkt den Gefrierpunkt der Betriebsmittel. Durch die Zugabe von bestimmten Stoffen etwa ins Kühlwasser werden die physikalischen Eigenschaften der Flüssigkeit so verändert, dass sie auch bei Minusgraden fließfähig bleibt.

Was viele nicht wissen: Frostschutzmittel im Auto erfüllt noch weitere wichtige Aufgaben. Es erhöht den Siedepunkt von Betriebsmitteln, so dass diese auch bei großer Hitze bzw. Belastung ihre Funktion erfüllen können. Chemische Zusätze wirken Korrosion, Ablagerungen und Schaumbildung entgegen – so bleiben Leitungen frei und Dichtungen sowie Bauteile werden besser vor Verschleiß geschützt.

Frostschutz bewirkt also, dass Systeme weder einfrieren noch überhitzen. Er verhindert Eiskristallbildung, die zu Verstopfungen führen kann, und trägt durch einen chemischen Schutz zum Erhalt technischer Systeme bei.

Wie funktioniert Kühlerfrostschutz und warum ist er wichtig?

Damit der Motor sowohl bei extrem niedrigen als auch hohen Temperaturen arbeiten kann, ist der Kühlerfrostschutz unabdingbar. Der Kälteschutz erfolgt durch Mittel wie Ethylenglykol oder Propylenglykol. Durch sie bleibt das Kühlmittel auch bei Minusgraden flüssig.

Ist der Motor heiß, verhindert der Kühlerschutz Blasenbildung oder ein Verdampfen der Flüssigkeit – das wäre für den Motor fatal. Entgegen seines Namens gewährleistet der Kühlerfrostschutz also ganzjährig eine optimale Motortemperatur. Das ist nicht nur für die Funktion und Leistung wichtig, sondern senkt auch den Kraftstoffverbrauch und verlängert zusammen mit korrosionshemmenden Zusätzen die Lebensdauer des Motors.

Die Wirkung der Mittel lässt mit der Zeit nach. Kühlerfrostschutz sollte also regelmäßig gecheckt und gegebenenfalls erneuert werden. Entscheidend ist die Konzentration des Wasser-Additiv-Gemischs, die sich mit einem Prüfgerät messen lässt.

Mann fühlt Frostschutz für die Scheibenwischer nach
Frostschutz für die Schweibenwischanalge ist im Winer essenziell

Frostschutz für die Scheiben – das ist zu beachten

Ohne Scheibenwischer-Frostschutz verstopfen bei Minusgraden die Sprühdüsen und Sie können die Front- und Rückscheibe während der Fahrt nicht mehr reinigen. Füllen Sie also unbedingt bereits im Herbst Scheibenfrostschutzmittel ein. Es erhält die Wischerfunktion und löst Schnee, Eis und gefrierenden Regen von der Scheibe. Auch Straßenschmutz, Streusalz und ölige Substanzen lassen sich entfernen.

Wichtig ist, dass Sie zum richtigen Mittel greifen und es in einer wirksamen Konzentration ins Waschwasser geben. So ist Reinigerkonzentrat für den Sommer als Scheibenfrostschutz im Winter nicht geeignet. Sie brauchen ein Mittel mit entsprechendem Frostschutzwert. Und so gehen Sie am besten vor:

  1. Entleeren Sie übrig gebliebenes Sommerwaschwasser möglichst – durch Leersprühen oder Absaugen. Ein Mischen mit dem Wintermittel kann dessen Wirksamkeit mindern.
  2. Sie können anschließend einen fertigen Scheibenfrostschutz einfüllen oder selbst eine Mischung aus Konzentrat und destilliertem Wasser herstellen. Letzteres ist in der Regel kostengünstiger.
  3. Das Mischungsverhältnis hängt von der Außentemperatur ab. Halten Sie sich an die Kältegradangaben und Empfehlungen der Hersteller. In Deutschland empfiehlt sich als Faustregel ein Frostschutz bis minus 20 Grad.
  4. Vermeiden Sie eine zu starke Konzentration. Das kann zur Schmierfilmbildung führen.
  5. Prüfen Sie die Funktion der Scheibenwaschanlage und wechseln Sie bei Bedarf auch die Wischerblätter Im Herbst und Winter ist eine klare Sicht besonders sicherheitsrelevant.

Auto-Frostschutzmittel optimal einsetzen

Ob Kühlerfrostschutz oder Frostschutz für die Scheibenwischer – kümmern Sie sich schon vor dem ersten Frost um beides, um bei einem Kälteeinbruch keine unschönen Überraschungen zu erleben. Wenn Sie den Wechsel auf Winterreifen ohnehin in der Werkstatt erledigen, sollten Sie den Frostschutz gleich mit in Auftrag geben. Die Fachleute haben die richtigen Messgeräte, um das optimale Mischungsverhältnis sicherzustellen.

Ansonsten bieten auch viele Tankstellen diesen Service an. Prüfen Sie nach einigen Wochen einmal während des Winters die Füllstände und Konzentrationen der Frostschutzmittel und nehmen Sie auf längere Reisen ein Fläschchen Scheibenfrostschutzmittel mit.

Als weitere Frostschutzmaßnahmen empfiehlt es sich, die Gummidichtungen an den Türen und der Heckklappe gegen Anfrieren zu schützen. Das geht am besten mit einem Silikonpflegemittel, das Sie auch für Scharniere verwenden können. Das Türschloss lässt sich vorsorglich mit Graphit oder Enteiser winterfest machen.

Auch ein Blick auf die Batterie kann nicht schaden. Prüfen Sie, ob die Pole sauber sind und tragen Sie gegebenenfalls etwas Polfett als Korrosionsschutz auf. Alte Batterien sollten Sie vor dem Winter austauschen, damit das Auto noch anspringt.

Kfz-Schutz der BavariaDirekt – wärmende Preise 

Selbst wenn Sie sich noch so gut um den Frostschutz an Ihrem Auto gekümmert haben: Ein Unfall ist nie auszuschließen. Glatte Fahrbahnen, starker Schneefall oder eine kleine Unachtsamkeit genügen und schon hat es gekracht. Mit der Kfz-Versicherung der BavariaDirekt sind Sie rundum abgesichert. Ob Haftpflicht oder Kaskoschutz, die Policen decken zuverlässig Fremd- und Eigenschäden.

BavariaDirekt_Icon__Kfz-Test

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So finden Sie das richtige Frostschutzmittel

Zu aggressive Frostschutzmittel können die Wischerblätter, Scheibendichtungen oder den Lack angreifen, manchmal auch die moderne Sensorik wie Kamerasysteme. Achten Sie darauf, dass auf dem Scheibenfrostschutz Angaben wie „Scheinwerferreinigungsanlagen geeignet“ oder „Polycarbonat-verträglich“ stehen. Markenprodukte sind sicherer und oft auch umweltverträglicher als Billigmittel.

Beim Kühlerfrostschutz ist die Kompatibilität mit Ihrem Auto noch wichtiger. Die Fahrzeughersteller geben nur bestimmte Mittel frei: Welchen Normen diese entsprechen müssen, können Sie im Bordhandbuch nachschlagen. Kaufen Sie dann gezielt Produkte, die den vom Autohersteller geforderten Technologien und Spezifikationen entsprechen.

Frostschutz selber wechseln, geht das?

Wenn Sie handwerklich geschickt sind, das nötige Equipment besitzen und Arbeiten am Auto gerne selbst erledigen, dann ja. Für den Wechsel brauchen Sie ein vom Autohersteller freigegebenes Frostschutzmittel (Konzentrat plus destilliertes Wasser oder Fertigmischung), einen Auffangbehälter, Trichter, Schläuche, einen Frostschutzprüfer, Lappen, Schutzbrille und Handschuhe. Und so geht es Schritt für Schritt:

  1. Lassen Sie den Motor vollständig abkühlen, falls nötig.
  2. Bocken Sie das Fahrzeug auf einer ebenen Fläche mit angezogener Handbremse auf.
  3. Öffnen Sie den erkalteten Ausgleichsbehälter.
  4. Stellen Sie den Auffangbehälter unter die Ablassschraube oder den unteren Kühlerschlauch. Öffnen und Kühlmittel vollständig ablaufen lassen.
  5. Spülen Sie das System, indem Sie ein paar Liter destilliertes Wasser durchlaufen lassen. Bei starken Ablagerungen ist eventuell der Zusatz eines speziellen Spülmittels erforderlich.
  6. Prüfen Sie Schläuche, Schellen, Kühlerdeckel und Thermostat auf Beschädigungen und wechseln Sie defekte Teile aus.
  7. Füllen Sie langsam die neue Kühlflüssigkeit bis zur Max-Markierung ein.
  8. Entlüften Sie das System. Dazu lassen Sie den Motor an, stellen die Heizung auf volle Leistung und füllen Flüssigkeit, wenn Luftblasen aufsteigen. Alternativ öffnen Sie eine vorhandene Entlüftungsschraube.
  9. Stellen Sie den Motor ab und lassen Sie ihn abkühlen. Prüfen Sie noch einmal den Kühlmittelstand und füllen Sie bei Bedarf nach.
  10. Machen Sie eine Probefahrt und kontrollieren Sie, ob alles dicht ist.
  11. Entsorgen Sie die alte Kühlflüssigkeit in einem dicht verschlossenen Behälter am Wertstoffhof.

Wie oft die Kühlflüssigkeit gewechselt werden muss, steht im Handbuch.

Autopanne im Winter
Ohne Frostschutzmittel riskieren Sie Pannen und kauptte Bauteile

Was passiert, wenn man ohne Frostschutz fährt?

Ohne Frostschutz kann Ihr Auto schweren Schaden nehmen. Gefriert Kühlmittel, können Schläuche platzen und der Kühler kann beschädigt werden. Es ist sogar ein Motorschaden möglich – mit einer sehr teuren Reparatur als Konsequenz. Kümmern Sie sich also unbedingt um den Frostschutz, sofern Ihr Fahrzeug nicht regelmäßig zur Inspektion in der Werkstatt ist. In diesem Fall gehört der Frostschutz zum Wartungsprogramm.

Durch die weiteren Zusätze im Kühlmittel ist Ihr Auto auch vor Korrosion und Ablagerungen geschützt. Sie sollten also auch im Sommer an eine regelmäßige Kontrolle und Flüssigkeitswechsel denken – etwa bei Saisonfahrzeugen.

Frostschutzmittel verhindern teure Reparaturen

Auch wenn es Frostschutz heißt: Die Flüssigkeit im Kühler verhindert nicht nur ein Einfrieren, sondern auch eine Überhitzung. Dazu kommen korrosionsschützende und systemerhaltende Zusätze, die Ihr Auto langlebiger machen. Beim Scheibenwaschwasser hat der Frostschutz unmittelbaren Einfluss auf die Fahrsicherheit: Nur wenn Sie gute Sicht haben, können Sie im Verkehr richtig reagieren. Sparen Sie also nicht am falschen Ende und kümmern Sie sich um den Frostschutz Ihres Autos: mindestens einmal im Jahr vor dem Winter.

Genauso wichtig wie der Frostschutz sind in der kalten Jahreszeit geeignete Pneus. Lesen Sie alles zur Pflicht und den Regelungen bezüglich Winterreifen. Ist das Auto rundum winterfest, kommt es bei rutschigen Verhältnissen auch auf eine angepasste Fahrweise an. Mit unseren 10 Tipps für eine unfallfreie Fahrt gestalten Sie das Autofahren im Winter sicherer.

Bildnachweis:
Titelbild: stock.adobe.com/trendobjects, Bild 2: stock.adobe.com/Halfpoint, Bild 3: stock.adobe.com/trendobjects

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Bild von Cornelia Scheffler
Cornelia Scheffler
Cornelia arbeitet als Online-Redakteurin bei der BavariaDirekt. Ihr beruflicher Weg führte sie durch viele Redaktionen - von TV über Print bis Online. Bei der BavariaDirekt kombiniert sie profundes Wissen zu Versicherungsprodukten mit Ihrem Spürsinn für aktuelle Leserinteressen rund um das Thema Versicherungen. Wenn sie frei hat spielt sie Cello und ist auf Flohmärkten unterwegs.

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